Standortplanung für optimales Unternehmenswachstum

Die Kantine zwischen Verwaltungsturm und Produktionshallen verbindet architektonisch und sozial die beiden Bereiche.

Aufgrund ihrer positiven Unternehmensentwicklung musste die Niehoff Gruppe aus Schwabach ihre Standortplanung grundsätzlich überdenken. Die Einschränkungen des alten Firmengeländes ließen kaum Gestaltungsspielraum. Am neuen Standort konnten Produktion und Verwaltung geschickt verknüpft und effiziente Produktionsabläufe entlang einer Hauptachse geplant werden.

Das bisherige Firmengelände in Schwabach bot keine Zukunft: Es war von Wohngebieten umgeben und von topografischen Herausforderungen wie Hanglagen geprägt. Diese Gegebenheiten zwangen das Unternehmen zu einer entscheidenden Standortveränderung, obwohl es über Jahrzehnte hinweg in seinem alten Bestand verankert war.

Mit der Arbeit von Team Reindl & Partner (TRP) sind wir sehr zufrieden. Die Niehoff-Mitarbeiter sind stolz auf „ihre neue Fabrik“. Die Qualität und Nutzbarkeit der bezogenen Gebäude entspricht unseren Vorstellungen und Vorgaben. Besonders hervorzuheben ist die Einhaltung von Kosten und Terminen.

Arnd Kulaczewski

Die Standortplanung in der Praxis: Herausforderungen und Lösungen

Der Abschied von einem vertrauten Standort, der über Jahre hinweg Heimat war, ist nie einfach. Dennoch überwogen die Vorteile des neuen Standorts außerhalb von Schwabach. Hier bestand die Möglichkeit, den Bebauungsplan gemäß den eigenen Anforderungen anzupassen und von einer erstklassigen Verkehrsanbindung zu profitieren. Der Schlüssel zum Erfolg lag jedoch in einer gründlichen Erfassung des aktuellen Zustands und der zukünftigen Anforderungen im Rahmen eines „Masterplan light“.

Die Herausforderung bestand darin, die Funktionen und organisatorischen Abläufe von Grund auf zu überdenken. Die Standortplanung auf der „grünen Wiese“ eröffnete die seltene Gelegenheit, alles neu zu denken, althergebrachte Gewissheiten auf den Prüfstand zu stellen – und gegebenenfalls über Bord zu werfen. Während der bisherige Standort mit seinen Gebäuden und Funktionen vor allem den Zwängen der alten Grundstücksgeometrie unterworfen gewesen war, war uns nun möglich, die Abläufe klar an einer neuen, durchgehenden Hauptachse anzuordnen.

Der Schlüssel zur erfolgreichen Standortplanung: Verbindung von Produktion und Verwaltung

Der Weg für den 1. Bauabschnitt war geebnet: Nach Planung, Ausschreibung und Vergabe erfolgte die Umsetzung der Montage-, Lackier-, Prüf- und Versandhallen von September 2008 bis Januar 2010. Daran schloss sich nahtlos der zweite Bauabschnitt von April 2011 bis Mai 2012 an, der die mechanische Fertigung, Lager- und Ladehallen sowie Warenein- und -ausgang umfasste. Beide Abschnitte summierten sich zu einer beeindruckenden Bruttogrundfläche von fast 30.000 Quadratmetern. Damit waren die wesentlichen produzierenden Funktionen ausgelagert.

Zusammenführung von Schlüsselfunktionen

Allerdings erkannte man, dass die Trennung von technischer Bearbeitung / Konstruktion, Qualitätssicherung, Kaufleuten, Verwaltung und Geschäftsführung ein klarer Nachteil war. Um sie zusammenzuführen, wurde ein 3. Bauabschnitt durchgeführt: Mit einer Bruttogrundfläche von 5.330 Quadratmetern wurde das Verwaltungsgebäude mit Kantine am neuen Standort umgesetzt.

Als Angelpunkt geformt, entstand ein verbindendes Element zwischen Beschäftigten aus den Bereichen „blue- and white-collar”, der Fabrik und dem Büro. Hier trifft man sich in der Kantine, die als Riegel an den Büroturm angedockt ist.

Hochwertiges Design unterstützt die Firmenidentität

Beim Stahlbetongeschossbau des Büroturms wurde auf eine Lochfassade gesetzt, um ein angenehmes Raumklima zu gewährleisten. Die Gemeinschaftsbereiche des Foyers und des Mehrzweck-Casinoriegels öffnen sich mit raumhohen Glasfassaden zur Umgebung. Besonderes Augenmerk wurde auf eine hochwertige und nachhaltige Architektur gelegt. Bewusst investierte Niehoff in eine dauerhafte Klinkerfassade, die in Habitus und Farbigkeit an die Stahlbeton-Fabrikhallen erinnert. Somit wird optisch auch ein Bezug zu den lokalen Sandböden gesetzt. Gleichzeitig schafft man ein solides Raumklima und eine nachhaltige Architektur.

Flexibilität für die Zukunft

Die Stützenstruktur der Hallen wurde bewusst flexibel gestaltet, um zukünftige Anpassungen und Veränderungen zu ermöglichen. Diese vorausschauende Erweiterbarkeit gewinnt zunehmend an Bedeutung und sichert die langfristige Entwicklung des Unternehmens am neuen Standort.

Projekt-Details: